Italienische Küche im Italien-Lexikon

Nicht nur kulturell, sondern auch kulinarisch ist in Italien so einiges geboten. Die Qual der Wahl hat man nicht nur, wenn es darum geht was es zu essen geben soll, sondern auch wo man hingeht. Klassischer Weise zur Auswahl steht natürlich die Pizzeria. Genau wie in Deutschland gibt es hier vorwiegend Pizza und dazu Getränke nach Wahl serviert. Wer neben der Pizza auch noch Nudelgerichte, Fleischspezialitäten oder ähnliches kosten möchte, der sollte in eine „Ristorante-Pizzeria“ gehen. Bei diesen Lokalen müssen Sie jedoch damit rechnen, dass die Einrichtung oft rustikal und nicht unbedingt besonders vornehm ist, das Essen ist aber meist von hoher Qualität. La Trattoria – auch dorthin können Sie abends gehen, wenn der Magen knurrt. In Deutschland würde man dieses Gebäude als Gasthaus bezeichnen. Wer Leckeres aus der jeweiligen Region probieren möchte ist hier genau richtig und bekommt häufig Speisen, die man sonst nicht sooft hat. Erfreulich ist hier meistens auch der Preis, er ist sehr familienfreundlich. Mit der Trattoria zu vergleichen ist auch l’Osteria. Hierbei handelt es sich um eine Art Wirtshaus, indem Sie vor allem Einheimische treffen werden. Die Speisekarte enthält oft nur eine begrenzte Anzahl von Angeboten, dafür schmecken die aber umso besser. Il Ristorante – klingt neutral, ist es aber nicht. Hier sollten Sie zuvor der Bank noch einmal einen kleinen Besuch abstatten, da Sie hier etwas mehr zur Kasse gebeten werden. Es kann sogar teurer werden als in Deutschland. Statt Pizza gibt es hier edlere Gerichte, meist Fisch und Co. Und wer nur einen Imbiss zu sich nehmen möchte und dazu ein kleines Schlückchen liebt, der ist in einer von Italiens Bars richtig. Ideal auch für eine Mahlzeit zwischendurch. Guten Appetit.

Italienische Küche

Mit Italien assoziieren wir in erster Linie die Pizza, wenn es ums Thema Essen geht. Allerdings ist das Land noch weitaus vielseitiger als sich der ein oder andere vorstellen kann. Vor allem regionale Küchen überzeugen mit traditionellen Spezialitäten, die mit Zutaten aus der Umgebung stets frisch zubereitet werden. Schließlich gibt es bestimmte Produkte in Italien, die quasi „direkt vor der Haustür“ wachsen oder ganz in der Nähe produziert werden. Aus Italien kommen Produkte wie Mortadella, Parmaschinken, Salami, Olivenöl, Mozzarella oder Gorgonzola. Nicht zu vergessen natürlich auch die riesige Auswahl an Wein. Dazu zählt zum Beispiel der Chianti. Während bei uns in Deutschland die Regel gilt „Iss morgens wie ein Kaiser, Mittag wie ein Edelmann und abends wie ein Bettler“, sehen die Italiener das etwas anders. Hier gibt es die Hauptmahlzeit erst am Abend, wenn es etwas kühler ist. Dafür hat es diese Mahlzeit auch in sich. Sie besteht aus einer Vorspeise, ein bis zwei Hauptgängen und einer Nachspeise. Der gesellschaftliche Teil spielt beim gemeinsamen Essen eine große Rolle, meistens versammelt sich die ganze Familie um den Tisch. Als Vorspeise dienen Obst oder Gemüse, Mozzarella mit Tomate, ein Salat oder Ähnliches. Im ersten Hauptgang enthalten sind oft diverse Suppen, Risotto, Gnocchi oder Pizzen, während der zweite Hauptgang aus Fisch- oder Fleischgerichten besteht. Etwas Süßes gibt es dann als Nachspeise. Gelato oder Tiramisu gehören hier zu den beliebtesten Speisen. Auch zahlreiche Feinkostläden finden sich in Italien. Hier können ganz besondere Gewürze aber auch andere Zutaten gekauft werden. Die Italiener legen viel Wert auf Qualität.

Obst und Gemüse aus Italien zunehmend beliebter

Obst und Gemüse aus Italien wird offenbar zunehmend beliebter, das zeigen die Exportzahlen aus dem Jahr 2007. Während in früheren Jahren eine Art Stagnation auf diesem Sektor vorlag, so sind im vergangenen Jahr in der Zeit von Januar bis Oktober wieder mehr Tomaten, Oliven und Zitronen exportiert worden. Um genau zu sein hat die Exportzahl um ganze acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen. Das sei ein Zeichen dafür, dass sich die italienische Industrie wieder etwas erhole, heißt es in Medienberichten. Eine Summe von rund 2,5 Millionen Euro soll durch Obst- und Gemüseexporte zustande gekommen sein, das sind immerhin 12 Prozent mehr als im Jahr 2006. In manchen Bereichen ist Italien übrigens Marktführer. Gut läuft unter anderem die Apfelproduktion, die ständig aktualisiert und verbessert wird. So sind Fuji und andere neue Apfelsorten besonders beliebt, traditionelle Äpfel sind dagegen weniger angesagt. Schwieriger ist auch der Absatz von Nektarinen, hier ist der internationale Markt einfach zu groß und die Nachfrage zu gering. Immerhin im Bereich der Pfirsiche, die in erster Linie aus der Region Emilia-Romagna kommen, bleibt Italien die Nummer 1 was den Export angeht. Auch mit den Kiwifrüchten hat Italien gute Absatzmöglichkeiten und kann den Export weiter steigern. Übrigens: außer Obst und Gemüse ist der Export Italiens ebenfalls ziemlich erfolgreich. Hier werden vor allem Waren wie Modeartikel, also Textilien und Schuhe, in alle Welt versandt. Auch Eisen oder Marmor gehören zu den typischen Erzeugnissen aus Italien, die in sämtliche Länder verschifft werden.

Italienische Regeln bei Tisch

Italiener legen nicht nur Wert auf gutes Essen, sondern auch auf richtiges Benehmen bei Tisch. Vor allem was das Besteck angeht gibt es einige wichtige Regeln zu beachten. Da vor allem beim ausgiebigen Abendessen sehr üppige Mengen an Speisen in mehren Gängen serviert werden, ist das Besteck in Italien auch etwas umfangreicher als die „Tischausrüstung“ in Deutschland. Wird Messer, Gabel und Co. gerade nicht gebraucht, so muss es auf dem Teller parallel zum Tisch abgelegt werden. Nach dem Essen legt man das Besteck dann rechts auf dem Teller ab, falls ein Löffelchen vorhanden, sollte dies auf einem Unterteller platziert werden. Während des Essens sollte der Löffel beim Löffeln der Suppe nur etwa zur Hälfte gefüllt werden, sodass nichts daneben gehen kann und der Mund in spitzer Position die Flüssigkeit aufnehmen kann. So genannte „Schaufelchen-Löffel“ gehören zum Verspeisen von Eis, während runde Löffel für den Kaffee oder Capuccino bestimmt sind. Hier ist selbst die Rührbewegung strengstens geregelt. Niemals im Kreis rühren, sondern den Kaffeelöffel von oben nach unten bewegen. Bei Italiens „Fischfreunden“ auch noch ganz wichtig: wie isst man Fisch? Dazu gibt es, zumindest bei Geschäftsessen oder in vornehmeren Restaurants ein spezielles Fischbesteck. Es besteht aus einer Mischung aus Messer und Schaufelchen in einem, wird aber nicht zum Schneiden verwendet. Auch für Obst und Nachtisch werden Sie auf Ihrem Esstisch in Italien meist eigenes Besteck in Form eines Löffels sowie eines kleinen Tellers entdecken. Wer Schnecken oder Austern bestellt, erhält dafür eine spitze Gabel. Alles klar? Na dann guten Appetit!

Die Entstehungsgeschichte der Pizza

In Italien wird sie vorwiegend gegessen und dort schmeckt sie wohl auch am besten, aber: woher kommt die Pizza eigentlich genau? Entstanden ist die erste Pizza den Überlieferungen zufolge offenbar im Süden Italiens. Sie enthielt Zutaten wie Tomaten, Oregano, Basilikum und Olivenöl, die in Italien schließlich reichlich vorhanden und für das Land typisch sind. Fladenbrotartige Gerichte, also die Vorfahren der Pizza, soll es sogar schon in der Antike gegeben haben. Früher machten vor allem Bäcker Pizzen, bzw. hatten sie die dafür nötigen Backöfen, die mit Temperaturen von bis zu 500 Grad den richtigen Geschmack der Pizza zur Entfaltung brachten. Deshalb brachten viele Hausfrauen ihre belegten Teige in eine Backstube, wo sie sich das Essen dann wärmen ließen. Schließlich schulten viele Bäcker zum Pizzabäcker um, woraus sich ein eigenes Handwerk bildete. Mitte des 19. Jahrhunderts hatten auch schon die ersten Pizzerien geöffnet. Die Pizza, so wie wir sie heute kennen, wurde wohl erstmals im Jahre 1889 gefertigt. Damals musste eine Pizzeria König Umberto I. und seiner Gattin Margherita eine Pizza liefern. Enthalten waren Tomaten, Mozzarella und Basilikum, alles in den italienischen Nationalfarben. Weil die Pizza der Dame so gut schmeckte, ist sie auch nach ihr benannt worden und heißt heute noch Pizza Margherita. Inzwischen haben sich natürlich im Laufe der Jahre viele andere Geschmacksrichtungen und Typen von Pizzen gebildet. Darunter die mit Schinken versehene Pizza Regina, die mit Knoblauch, Olivenöl und Tomaten dekorierte Pizza aglio, olio e pomodoro oder die Pizza Napoli mit unter anderem Tomaten, Mozzarella, Sardellen und Olivenöl.

Italiener lieben Schokolade

Wer einem italienischen Freund oder Bekannten beim Besuch des Landes eine Freude machen möchte, der sollte bei seinem Gastgeschenk am besten auf Schokolade zurückgreifen. Schließlich lieben Italiener diese Süßigkeit ganz besonders. Anders als eine ganze Tafel Schokolade, wie sie hier in Deutschland in erster Linie erhältlich ist, stehen Schokoladenhäppchen in Bella Italia auf der Wunschliste ganz oben. Besonders beliebt sind kleine Neapolitaner und natürlich Pralinen oder Schokoriegel. Das Konfekt, das den Italienern aber am besten schmeckt, nennt sich „gianduja“. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus süßer Schokolade und Haselnüssen, Mandeln sowie Kastanien. Hergestellt wird die Schokolade hauptsächlich von italienischen Traditionsunternehmen. Dazu zählen Caffarel in Turin, Peyrano und Stratta, die ebenfalls ihren Sitz in Turin haben. Die Pralinen mit der größten Bekanntheit kommen jedoch von Perugina. Sie nennen sich „Baci“ und bestehen aus einer Kakaocreme, Schmelzschokolade und Haselnüssen. Was die Italiener daran besonders lieben: in jeder Packung ist ein romantischer Spruch enthalten, deshalb wird diese Süßigkeit vor allem am Valentinstag verschenkt. Seit etwa 1700 dürfte es die Schokolade in Italien geben. In ihrer Anfangsphase war sie aber noch nicht sehr bekannt. Auch die Rezepte waren noch nicht so sehr ausgereift. Der Schokolade wurden zum Teil starke Aromastoffe beigemischt, darunter unter anderem Vanille, Zitrone oder auch Jasmin. Vor allem die Toskana war zu dieser Zeit „Schokoladenregion Nummer 1“ in Italien. Mittlerweile ist sie, wie bereits erwähnt, von Turin in der Region Piemont in Norditalien abgelöst worden. Dort befinden sich aktuell die meisten Schokoladenhersteller.

Eisspezialitäten aus Italien

Ohne Eis geht in Italien gar nichts. Obwohl das wohl kühlste aller Lebensmittel schon in der Antike in China erfunden wurde, sind die Italiener die bekanntesten Eisproduzenten. Außerdem leben dort laut einer Umfrage zufolge die meisten Eisliebhaber. Und auch Touristen stehen an Kiosken, Ladentheken oder an Beachbars Schlange, wenn es um wahres italienisches Eis geht. Die Sorten könnten dabei unterschiedlicher gar nicht sein. Da gibt es einerseits das Milcheis mit seinen Geschmacksrichtungen Vanille, Zitrone, Erdbeere, Schoko, Apfel und Co.! Milcheis besteht wie der Name schon verrät vor allem aus Milch, einer Fruchtzugabe, Zucker und Zuckersirup. Aber auch weit verbreitet ist das Sahneeis. Statt Milch verwenden die Hersteller hier geschlagene Sahne und zum Teil sogar Eigelb. Es schmeckt besonders cremig, ähnlich wie das Cremeeis, das einen großen Anteil an geschlagenem Eigelb beinhaltet. Etwas aus der Reihe fällt dagegen das Softeis. Es wird mit einer speziellen Maschine gefertigt und ist in Italien eher die Seltenheit. Durch ein spezielles Luftdrucksystem wird hier das Eis durch einen Automaten gepresst und ist deshalb besonders zart, cremig und weich. Seit den 1920er Jahren gibt es Eisdielen auch in Deutschland, natürlich kamen sie allesamt aus Italien hierher. Deshalb können die Eisdielen auch als einziges Gebiet betrachtet werden, auf dem sich die Deutschen zu der damaligen Zeit der Lebensmittel aus dem Ausland bedienten, ansonsten bestand man darauf, nur selbst für die Verpflegung zu sorgen. Inzwischen gibt es – vor allem in Bella Italia – immer mehr Formen des Gelati. Egal ob es sich um Marzipaneis oder Diabetikereis, um Mandarineneis oder Weißbiereis handelt – alle diese außergewöhnlichen Sorten werden in erster Linie in Italien entwickelt, getestet und schwappen dann nach ganz Europa über.

Italien und sein „Slow Food“

Imbissbuden mit Hamburger, Pommes und Co. sind in Italien nicht nur äußerst selten zu finden, sondern auch noch sehr unbeliebt. Denn Italiener stehen weniger auf „Fast Food“, als auf „Slow Food“. Diesen Namen trägt sogar eine in Italien gegründet Bewegung, die sich gegen den Stress im Leben und alles Hektische (darunter auch das überstürzte Essen) wendet und sich für die Heimat und ihre Spezialitäten sowie Qualitäten einsetzt. Gründer dieser Gruppe ist Carlo Petrini. Er war bereits in den 80er Jahren aktiv, als MC Donald’s mit seinen Fast Food-Ketten Italien eroberte und unter anderem in der Altstadt Roms eine Filiale eröffnete. Als Protest taten sich die „Slow Food“-Anhänger zusammen, bauten eine lange Tafel mitten auf der Piazza di Spagna auf und boten dort traditionelle Speisen an, die einen Kontrast zum „Fast Food“ darstellen sollten. Gegründet wurde der Verein 1986 in Piemont. Während damals nur einige wenige Mitglieder dabei waren, hat sich die Zahl der Anhänger weltweit inzwischen auf knapp 100.000 Menschen erhöht, die aus sämtlichen Ländern stammen und eigentlich unterschiedlicher nicht sein könnten, trotzdem aber das gleiche Ziel verfolgen. Übrigens sind auch viele tausend Deutsche bei dem in Italien entstandenen Verein dabei. Ziel von „Slow Food“ ist es, das Langsame in Verbindung mit dem „sich und seiner Umwelt wieder mehr bewusst zu werden“ in den Vordergrund zu rücken. Unter dem Namen „Salone del Gusto“ findet in Turin sogar alle zwei Jahre eine Messe für Feinschmecker aus sämtlichen Ländern statt. Ein inzwischen schon sehr bekanntes Projekt der Vereinigung ist auch die „Arche des Geschmacks“. Bleibt nur zu sagen: Guten Appetit.

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