Sant Agnese in Agone im Italien-Lexikon

Die Kirche Sant' Agnese in Agone (lat. Sanctis Agnetis in Agone) ist westlich an der Längsseite der Piazza Navona (Rom) gelegen. Geweiht wurde sie der Agnes von Rom. Der Legende nach sollte sie ihren Verfolgern, genau an dieser Stelle, nackt zur Schau gestellt werden. Doch ihr Körper wurde ganz von ihrem Haar bedeckt, so dass sie sich den Blicken der Schaulustigen entziehen konnte. Seit den 8. Jahrhundert besteht hier eine Kultstätte. Girolamo Rainaldi (1570-1655) begann im Jahr 1652 den Bau der heutigen barocken Kirche. Sie nahm die Stelle des mittelalterlichen Vorgängerbaues als Grablege für Papst Innozenz X. (1644-55) ein. Der Bau sollte zunächst achteckig, mausoleumsartig mit Kreuzarmen erbaut werden. Auch eine mächtige Vorhalle und eine vergleichsweise niedrige Kuppel waren geplant. Die Arbeiten wurden von 1653 bis 1657 fortgesetzt. Unter der Leitung von Francesco Borromini wurde der vorhandene Entwurf geändert. Er ersetzte die Vorhalle durch eine konkav eingeschwungene Fassade. Die Kuppel wurde westlich durch einen Tambour erhöht. Das Innere wurde ebenfalls umgestaltet. So war gewährleistet, dass die acht geplanten Marmorsäulen genügend zur Geltung kamen. Nachdem der Papst verstorben war, äußerte dessen Neffe Camillo Pamphili den Wusch zwei Türme hinzu zu fügen. So wurden die beiden Türme erbaut. Carlo Rainaldi (1611-1691), der Sohn des Girolamo, schloß den Bau zwischen 1657 und 1672 schließlich ab, indem er die Türme sowie die Kuppellaterne vervollständigte. Gian Lorenzo Bernini nahm einige Änderungen an der Fassade vor. Mit weißem und rotgeflecktem Marmor (brocatello) sind dir Innenwände aufwendig verkleidet. Kostbare Reliefs aus weißem Marmor schmücken die Altare. Sie stammen hauptsächlich von Domenico Guidi (Hochaltar), Antonio Raggi und Ercole Ferrata. Das Papstgrabmal von Giovanni Battista Maini (1730) ist ebenfalls aus Marmor und befindet sich über dem Eingang. Die Glorie des Paradieses werden als Malereien in der Kuppel dargestellt. Diese schufen Ciro Ferri und Giovanni Battista Gaulli, auch Baciccia genannt, in den Jahren 1670-1689. 1998 wurde die Sant' Agnese in Agone von Papst Johannes Paul II schließlich zur Titeldiakonie erhoben.

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