Schiefe Turm von Pisa im Italien-Lexikon

Der Schiefe Turm von Pisa ist eine Sehenswürdigkeit in Italien und wurde als Glockenturm erbaut. 1173 begann man mit der Errichtung der ersten drei Stockwerke für das Nebengebäude des Doms in Pisa. Allerdings gab der Untergrund, der nur einen notdürftig zugeschütteten Kanal darstellt, schnell nach, weshalb der Weiterbau vorerst fast 100 Jahre ruhte. Die folgenden vier Stockwerke wurden schräg gebaut, um die Schieflage ein wenig auszugleichen. Dann wurde der Bau nochmals unterbrochen, bis er 1372 beendet war. Der Turm sollte ursprünglich 100 m hoch werden, jedoch wurde er nur bis zu einer Höhe von 54 m gebaut. Der Turm gehört mit den angrenzenden religiösen Gebäuden zum UNESCO Weltkulturerbe und ist nach wie vor einsturzgefährdet. Durch verschiedene Rettungsmaßnahmen hat man den Turm ein wenig aus seiner Schieflage befreien können, sodass die unteren Stockwerke des Turms für Touristen begehbar sind, jedoch nur in Intervallen. Der Turm besteht fast ausschließlich aus weißem Marmor und besitzt eine Säulengalerie, die auf allen Stockwerken ringsherum führt. Es gibt ein internationales Komitee von Fachleuten, die über die Rettung des Turmes beraten und Rettungsmaßnahmen durchführen. Wegen fehlenden Lösungsansatzes wurde das Komitee 1996 aufgelöst, doch nach dem Erdbeben 1997 wieder einberufen. Die Rettungsmaßnahmen sind heute soweit, dass das Komitee meint, der Turm sei für die nächsten 300 Jahre nicht mehr akut einsturzgefährdet. Die letzten Maßnahmen wurden im Jahre 2001 durchgeführt. Im Zuge der Rettungsmaßnahmen entdeckte man einen alten Römerpfad und ein altes Grab. Er ist krumm und schief, aber unheimlich bekannt: die Rede ist vom schiefen Turm von Pisa. Sein auf der Welt einzigartiges Aussehen und seine Beschaffenheit haben ihn schon seit Jahrhunderten immer populärer gemacht. Gebaut wurde der Turm von Pisa, welches in der Toskana liegt, eigentlich als Glockenturm für den Dom in Pisa. Doch die Planungen konnten nicht erfüllt werden. Nur einige Jahre nach der Legung des Grundsteines im Jahr 1173 passierte das Unfassbare: nachdem nur einige Stockwerke fertig waren, beugte sich der Turm in Richtung Südosten, der Bau wurde sofort gestoppt. Stolze einhundert Jahre wurde nicht mehr weitergebaut, dann beschloss man die nächsten Stockwerke ebenfalls schief zu bauen, damit der Turm nicht umfallen konnte. 1372 war der Turm, der 54 Meter hoch ist und sieben Glocken besitzt, dann schließlich fertig. Geläutet werden durften die Glocken allerdings nicht – Grund war eine erhöhte Einsturzgefahr des um 4 Grad geneigten Bauwerkes. Im Januar 1990 konnten Besucher den Turm nicht mehr aus nächster Nähe sehen, er wurde gesperrt, da die Schräglage schon zu weit fortgeschritten war, wie man sagte. Nach längeren Sanierungsmaßnahmen konnte das Bauwerk zumindest um einige Zentimeter begradigt werden. 2001 ließen die Behörden dann wieder Touristen zu dem Anziehungspunkt Nummer 1 der Toskana. Auch im Moment dürfen Besuchergruppen bestehend aus wenigen Personen den schiefen Turm von Pisa besuchen. Übrigens: während die Sicherungsmaßnahmen des Turmes durchgeführt wurden, ergab sich zufällig gleich noch ein sensationeller Fund. Eine ehemalige Römerstraße, die sogar noch in antiken Plänen zu finden ist, wurde freigelegt. Außerdem fand man bei Ausgrabungen ein Grab, das wohl aus dem Mittelalter stammt und sogar noch Knochen enthielt.


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