Castelvecchio im Italien-Lexikon

Im Castelvecchio befindet sich das wichtigste Museum Veronas. Im alten Skaligerkastell hat es sein zu Hause. von 1354-75 war es einmal als Schutzburg dieser Herrscherfamilie erbaut. Eine wertvolle Gemäldesammlung nennt das Museum sein eigen. Außerdem gibt es lebensgroße Standbilder, wobei der „Lächelnde Ritter zu Pferde“, stämmig aus dem 14. Jahrhundert (um 1330), der Bekannteste ist. „Cangrande della Scala“ nennt man ihn auch. Er war Mitglied der mittelalterlichen Herrscherfamilie der della Scala. Man fand die Reiterstatue ursprünglich auf auf dem Areal der Skaligergräber. Sie ist zwei Meter hoch und wurde zu ihrem Schutz in das Museum umgesiedelt. Ein Blitz hatte sie nämlich einmal umgeworfen. Die Statue ist interessant. Das Pferd steht still, aber die Satteldecke sieht so aus als würde der Wind wehen. So hat man den Eindruck von Bewegung. Vom Kopf des Tieres und von der Seitenansicht des Ritters kann man dasselbe behaupten. Der heraldische Helm hängt ihm schräg über die Schulter. Die fein ornamentierte Decke des Pferdes, zeigt eine beeindruckende Arbeit des Steinmetzes. Der Ritter lächelt außerordentlich spöttisch. Dafür wurde diese Statue berühmt. Diese Geste gibt es bei Grabmälern sonst nicht. Sie soll wohl eine ritterliche Selbstbehauptung darstellen. Gegen die Kirche ist sie gerichtet, wegen der feindlichen Sichtweise. Hier findet man ein Beispiel für den Protest der damaligen Lehrmeinung der Kirche. Sie hatte nämlich im 14. Jahrhundert den Tod und den verwesenden Leichnam eingesetzt, um vor Versuchungen und Genüsse des Lebens zu warnen. Die Ritter warben damals für ein anderes Bild. Es spiegelte Ruhm und Ansehen ihrer wieder und sollte Triumpf und Sieg über den Tod vermitteln. Aus Frankreich und Deutschland durch das Etschtal siedelten Heldenlieder herüber, die man gerne als Orientierung nahm. Auch die della Scala sahen sich in der Rige dieser Helden. Deswegen wurden ihre Toten nicht unter einer liegenden Platte beerdigt, wie die Kirche es vorgab. Nein, sondern lächelnd und hoch zu Pferde.

In diesem Artikel wird das Thema Castelvecchio behandelt. Gerne können Sie einen Kommentar hinterlassen. Weitere Artikel finden Sie unter dem entsprechenden Buchstaben.

Kommentare

Die Kommentarfunktion ist derzeit deaktiviert.


Hauptseite | Impressum