San Michele im Italien-Lexikon

San Michele bezeichnet man auch als die Insel der Toten. Sie ist unbewohnt und liegt im Norden. Auf der Insel wird der Platz knapp. Man legt die Toten deswegen erst in normale Gräber, aber nach einige Jahren exumiert man sie wieder und stapelt sie in Blöcke. Ein Kloster der Kamaldulenser stand seit dem 13. Jahrhundert auf San Michele. Davon erhalten sind noch: Der Kreuzgang, die Renaissancekirche San Michele in Isola, die Mauro Codussi 1469 errichtete und die sechseckige Cappella Emiliana. Sie wurde von Guglielmo Bergamasco erbaut. Das war um 1530. Der Mönsch Fra Mauro fertigte seine kreisförmige Weltkarte zwischen 1457 und 1459 hier an. 1837 wurde die Insel San Michele mit der Insel San Cristoforo. Dies geschah nach der Säkularisierung vom Kloster. Der Zentralfriedhof wurde kurz danach errichtet. Er ist aus Zypressen und von einer Mauer umzäunt. Mit diesem Fridhof ersetzte man die früheren Friedhöfe an den Pfarrkirchen Venedigs. die Komponisten Ermanno Wolf-Ferrari, Luigi Nono und Igor Stravinsky setzte man hier bei. Auch der Dichter Ezra Pound und der Schriftsteller Joseph Brodsky fanden hier ihre letzte Ruhe. Genauso wie der Ballettimpresario Sergei Diaghilew. Auch der argentinische Fußballtrainer Helenio Herrera ist hier begraben. Der Friedhof ist in Bereiche der verschiedenen Konfessionen unterteilt. So wird jeder Verstorbene in dem passenden Bereich bestattet. Das ist gut an dem evangelischen Teil zu sehen. Man findet dort viele Gräber von Gesandten aus nordischen Ländern, die Protestanten waren. Zusammen mit San Michele wäre auch noch die Insel Sant' Ariano berücksichtigen. Diese hat ihren Platz im Nordosten hinter Torcello. Sie wurde für die umliegenden Friedhöfe dieser Umgebung als Ossarium gebraucht. Eine Mauer aus Brombeergestrüpp, die nicht zu durchdringen ist, verdeckt eine mehrere Meter hohe Schicht von Knochen. Üblicherweise wird der Begriff Ossarium als „Beinhaus“ übersetzt. Dies trifft hier wohl im wahrsten Sinne des Wortes sehr zu.


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