Engelsbrücke im Italien-Lexikon
Die Engelsbrückeführt über den Tiber in Rom. Der jetzige Name läßt sich in das 17. Jahrhundert zurück verfolgen. Sie heißt zum ersten deswegen Engelsbrücke, weil sie genau auf die Engelsburg zu geht. Zum zweiten gibt es eine Reihe von Engelsstatuen auf dieser Brücke. Sie wurden von Gianlorenzo Bernini und seinen Schülern gestaltet und Berninis Werke prägen die Stadt Rom. Jeder Engel trägt ein Symbol. Diese sind alle mit der Geschichte der Passion verbunden. Die heutigen Engel sind aber leider nur Kopien der Orginale. Diese sind nämlich mittlerweile in der Kirche Sant’ Andrea delle Fratte zu finden. Den Eingang der Brücke zieren auch Statuen der Apostel Paulus und Petrus. Diese stammen aus den 1600ern. Man ergänzte die ursprünglich drei Bögen im 17. Jahrhundert mit zwei weiteren. Man bezeichnete diese Brücke in der Antike als die Schönste der Welt. Kaiser Hadrian ließ sie erbauen, um das Marsfeld direkt mit seinem Mausoleum zu verbinden. Mit ihrem ursprünglichen Namen Pons Aelius (nach Publius Aelius Hadrianus) weihte man sie 134 n. Chr. ein. Sie war eine der Hauptbrücken in Rom. Sehr viele Leute pilgerten nach Rom. Vor allem in den so genannten Heiligen Jahren. Sie wollten sich den versprochenen Erlass der ihrer Sünden sichern. Als Nadelöhre konnte man dann die Tiberbrücken bezeichnen. Viele Chronisten berichteten von dem Gedränge der Pilger über die Engelsbrücke. Vorbei an Ständen von Krämern, Gauklern und Handwerkern. Hier geschah am frühen Abend des 19. September 1450 ein Unglück, das 172 Mensche das Leben kostete. Pferde und Maultiere fingen mitten im Gedränge an zu scheun und brachen aus. Das ganze endete auf Grund der Enge, die durch die Stände noch verstärkt wurde, in diesem Unglück. Deshalb ließ Papst Nikolaus V. alle Stände und Buden entfernen und ordnete an, das einem ungehinderten Durchgang nichts im Weg stehen durfte. Aufgrund der zentralen Lage gab es auf der Engelsbrücke eine Hinrichtungsstätte. Außerdem vollstreckte stellte man hier die Köpfe oder andere Gliedmaße von Verbrechern oder berüchtigten Gegnern der Päpste auf. Sie sollten die Bevölkerung abschrecken. Auch den Kopf des Räuberhauptmannes Giovanni Valente stellte man am 24. Dezember 1585 hier auf. Man sagt, dass es hier unter Papst Sixtus V. mehr Banditenköpfe gab, als Melonen auf dem Markt.
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