Türme von Bologna im Italien-Lexikon

Die Geschlechtertürme aus dem Mittelalter stehen in Bologna und bilden ein Wahrzeichen der Stadt. Besonders auffälig sind die beiden schiefen Türme Garisenda und Asinelli. Sie stehen nebeneinander.

Geschlechtertürme

Vom 12. – 13. Jahrhundert baute man hier viele Türme, wobei in den Quellen die Zahl 180 genannt wird. Im Messegebiet entstanden noch zusätzlich Türme des japanischen Architektes Kenzo Tange. Auf die Bautradition Bolognas im Mittelalter wurde hier zurück gegriffen. Man weiß nicht, warum man hier so viele Türme erbaute. Allerdings gibt es die Vermutung, sie wurden als Angriffs- und Verteidigungsmittel für die reichen Familien gebraucht. Man konnte außer diesen Türmen auch einige Torresotti erhalten retten. Das sind kleine Wehranlagen die es an den antiken Mauern vom 12. Jahrhundert gab. Mura dei Torresotti o dei Mille hießen diese Mauern, sind aber heute weitest gehend zerstört. In den 1300ern schleifte man einige Türme. Andere baute man ab oder sie stürzten ein. Man nutzte sie im laufe der Zeit auch als Kerker oder Bürgertürme. Sogar für Geschäfte oder Wohnungen wurden sie zweckentfremdet. Die letzten Türme mussten dann im 20. Jahrhundert einer Stadterneuerung weichen. Diese ist aus der heutigen Warte aus betrachtet sicher unnachhaltig. Man sprengte sie 1917, darunter auch die Türme Artemisi und Riccadonnadie. Diese standen genau neben den heutigen schiefen Türmen und im Stadteil Mercato di Mezzo. Nur zwanzig Türme sind noch vorhanden. Hier können z.B. folgende genannt werden: Azzoguidi, den man Altabella nennt und 61 Meter Höhe hat, die Türme Scappi, die 39 m hoch sind sowie die schiefen Türme Asinelli, welche bekannt sind und mit ganzen 97 m Höhe zu Buche schlagen.

Die Bautechniken

Auch wenn man die Erbuntertanen verpflichtete war der Bau sehr teuer. Ein quadtartischer Grundriss war Standard und die Fundamente hatten fünf bis zehn Meter Tiefe. Man hatte den Boden mit Kiesel- und Kalkstein bedeckt. Auch eingeschlagene Pfähle waren Bestandteil. Mit großen Steinblöcken aus Selenit erbaute man die Eckpfeiler und setzte für den Weiterbau dünnere und leichtere Mauern ein. Man nennt das Schalenbauweise, was bedeutet, dass es eine sehr dicke Innenmauer gibt, welch man dann mit einer dünnen Außenwand verkleidet. Den entstandenen Hohlraum füllte man mit Mörtel sowie Steinen. Man hielt sich die Möglichkeit weiterer Bauarbeiten offen, indem man Löcher in die Außenwände bohrte.

Die zwei schiefen Türme Asinelli und Garisenda

Als Wahrzeichen liegen die beiden schiefen Türme an einer Kreuzun, von der fünf Wege abgehen. Diese führen zu fünf Toren der alten Stadtmauern der Torresotti. Dante Alighieri erwähnte den schifsten Turm schon mehrmals. Die Nennung des Garisenda in der Göttlichen Komödie sowie den Rime beweisen, dass der Dichter hier war.

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