Mafia im Italien-Lexikon

Immer wieder ist in den Medien von kriminellen Handlungen der Mafia die Rede – und das vor allem im Raum Italien. Dort hat die Mafia auch ihren Ursprung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts tauchte der Name „Mafia“ zum ersten Mal auf, darüber gab es auch eine Tragikkomödie mit dem Titel „I mafiusi della Vicaria“, in der besser angesehene Strafgefangene als Mafiusi bezeichnet wurden. Später verwendeten dann auch die Behörden den Begriff Mafia, damit waren in erster Linie Straßenbanden Italiens gemeint. Entstanden ist dieser Begriff aber vermutlich in Sizilien, wo die so genannten Gabelluti im 19. Jahrhundert immer mehr Landbesitz an sich rissen und den Adel damit entmachten konnten. Das ging sogar soweit, dass die Gabelluti die Polizeiherrschaft übernahmen und eigene Schutztruppen aufbauten. Somit herrschte zwischen Mafia und Staat eine Art Zusammenarbeit von der beide Parteien in gewisser Form profitierten. Im ersten Weltkrieg und zweiten Weltkrieg nahm die Macht der Mafia dann noch weiter zu, nach 1945 entstand aus der traditionell bekannten Organisation dann eine neue Mafia, die sich mit Rauschgifthandel bereicherte und das Baugeschäft dominierte. Nicht mehr die Gewalt stand im Vordergrund, sondern der öffentliche Einfluss, sodass Geschäfte dank guter Beziehungen zur Politik fast immer im Sinne der Mafia geregelt werden konnten und man fast alles erreichte, was auf der Wunschliste stand. Auch heute ist die Mafia noch aktiv, allerdings kann sich die Polizei aufgrund der internationalen Zusammenarbeit besser gegen ihre Vorhaben durchsetzen. Erst kürzlich wurde der Oberboss der kalabrischen Mafia von der italienischen Polizei verhaftet. Er war seit den 80er Jahren auf der Flucht. Die hauptsächlichen Tätigkeiten der Mafia beschränken sich auf Erpressung und Unterdrücken – bis zu 40 Milliarden Euro bekommen die italienischen Mafia-Clans dadurch jährlich.

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