Wirtschaft im Italien-Lexikon
Ein starkes Nord-Süd-Gefälle dominiert die Wirtschaftslage in Italien. Um genau zu sein ist die Wirtschaft und Industrie im Norden besser ausgeprägt. Dementsprechend gering ist dort auch die Arbeitslosigkeit, während im südlichen Teil des Landes bis zu 50 Prozent der Menschen keinen Job haben. Folge sind eine hohe Kriminalitätsrate und eine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Der Süden Italiens (Mezzogiorno) gehört zu den strukturschwächsten Gebieten Europas überhaupt. Probleme macht unseren Nachbarn vor allem, dass Bodenschätze Mangelware sind. Mit Ausnahme von geringem Erdgasvorkommen in Adria und Poebene fehlen Rohstoffe fast gänzlich. Somit ist Italien unter anderem auf Importe im Energiebereich angewiesen. Was das Land dagegen selbst mehr als genug hat, das ist Marmor. Er kommt in erster Linie aus den Marmorbrüchen von Carrara. Außerdem ist Italien weltweit ein großer Zulieferer von Stahl und Kunstfaserprodukten und gehört zu den besten Eisenerzeugern überhaupt. Wichtige Einnahmequelle ist zudem der Tourismus, den das Land seiner wundervollen Topographie und dem besonderen Flair, sicherlich aber auch dem Wetter zu verdanken hat. Der Tourismus sorgt für zusätzlich nötige Einnahmen, die zumindest einen Teil der Rohstoffarmut wieder kompensieren können. Stärken Italiens sind die Autoindustrie, man denke nur an Ferrari oder Lamborghini, sowie die Chemie- und Textilindustrie. Auch im kulinarischen Bereich kann das Land deutlich punkten. Allein der Weinbau Italiens ist beachtlich. Jährlich werden mehr als 50 Millionen Hektoliter Wein produziert, das ist nahezu soviel wie in Frankreich. Das Bruttoinlandsprodukt Italiens lag 2006 bei etwa 1,8 Billionen US-Dollar, wirtschaftlich gesehen kann sich das Land somit mit Frankreich oder Großbritannien vergleichen. Besonders hoch ist das Bruttoinlandsprodukt übrigens in Südtirol – es ist das Gebiet mit dem achthöchsten BIP in der gesamten EU.
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