Religion im Italien-Lexikon
Ein großes Thema und wichtiger Bestandteil des Lebens in Italien ist die Religion, die dort auch eine entscheidende Rolle spielt. Und wenn von Religion die Rede ist, meint der Italiener in erster Linie das Römisch-Katholische. Schließlich gehören über 80 Prozent der Italiener dieser Glaubensrichtung an. Bis Mitte der 80er Jahre galt sie sogar als Staatsreligion und war an sämtlichen Staatsschulen im pflichtmäßigen Religionsunterricht ein wesentliches Schulfach. Pflichtfach für alle ist die Religion zwar mittlerweile nicht mehr, jedoch wird die Religionslehre in vielen italienischen Schulen immer noch sehr groß geschrieben. Religiöse Minderheiten von gerade einmal vier Prozent gehören vorwiegend dem Protestantismus, dem Judentum (vor allem in den nördlichen Städten zu finden) oder dem Islam an, die restlichen 16 Prozent sind konfessionslos. Zurück zur katholischen Kirche: sie hatte in Italien schon immer viel Einfluss und auch stets eine gewaltige politische Macht – nicht nur im sozialen Bereich. Kein Wunder, wenn schon das Oberhaupt, der Papst, mitten in Rom im unabhängigen Staat Vatikanstadt mit gerade einmal 900 Einwohnern lebt und so immer wieder auf die Bevölkerung einwirken kann. Auch im Bereich der Kunst, die ja zu Italien gehört wie die Stiefelform, spielt die Religion eine wesentliche Rolle. Nicht nur, dass sich die Kirchenbauten regelrecht aneinander reihen, auch in vielen bekannten Gemälden übernehmen religiöse Figuren eine tragende Funktion (mehr dazu unter „Italiens Kunst“). Selbst die Musik ist im Wesentlichen von der Religion geprägt, egal ob es sich um klassische Stücke oder Popmusik von heute handelt, die zumindest noch Fragmente des religiösen Gedankens enthält. Eingeteilt ist Italien in 17 Kirchenregionen und 42 Kirchenprovinzen, die sich wiederum aufspalten in einen apostolischen Stuhl, einen Patriarchalsitz und stolze 40 Erzdiözesen.
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